Erfahrungen außerhalb der Familie
Zusätzlich zu der Jugendgruppe habe ich noch an Ferienfreizeiten von einer Behindertengruppe teilgenommen. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht, da ich dadurch auch noch Kontakte zu anderen Behinderten hatte.
Leider gab es auch in diesem Fall Stress mit einer Helferin von der Ferienfreizeit, da sie der Meinung war, ich sollte doch lieber im Schieberollstuhl durch die Gegend kutschiert werden. Dies hat mich ziemlich wütend gemacht, da ich durch den Schieberollstuhl ein großes Stück Selbständigkeit verloren habe. Sie meinte, ich sei nicht in der Lage dazu, die Karre zu bedienen. Mit Hilfe meiner Mutter gelang es mir dann, die Helferin zeitweise zu überreden.
Ich fuhr in Begleitung meiner Mutter auf mehrere Freizeiten. Mit ihrer Hilfe fuhr ich auch in fremder Umgebung, um der Helferin zu beweisen, dass ich den E-Rollstuhl doch beherrschte. Dies zog sich über einige Jahre hin. In Begleitung meiner Mutter konnte ich mich dann immer im E-Rolli bewegen.
Erste Freizeit ohne Begleitung
1989, mit 21 Jahren, nahm ich dann zum erstenmal ohne Begleitung an einer Ferienfreizeit teil. Wir sind an einen Ferienort in der Türkei gefahren. Da ich der Meinung war, ich hätte die Freizeitbetreuerin überzeugt, nahm ich zusätzlich zum Schiebe-Rollstuhl auch den E-Rollstuhl mit, um mich in Begleitung eines Helfers auch selbständig bewegen zu können. Leider gab dies Stress, da die Helferin sich nicht davon überzeugen ließ, dass ich mit dem E-Rollsuhl gut zurecht käme. So hatte ich auch niemanden, der mich begleitete. So habe ich mich dann während dieser Freizeit nur im Schieberollstuhl bewegt.
Endlich selber fahren!
Im Jahr 1991 startete ich mit dem selben Verein noch eine zweite Ferienfreizeit. Ich nahm wieder beide Rollstühle mit. Als wir in Holland ankamen, gab es denselben Stress. Die Urlaubsbetreuerin wollte mich nicht fahren lassen! Jedoch dieses mal schaltete sich ein Betreuerehepaar ein, die unterstützten, dass ich mit dem E-Rollstuhl fuhr. Dies gab natürlich lange Gesichter bei den anderen Kollegen. Das Ehepaar hatte Erfahrung mit solchen Problemen und konnte sich durchsetzen. Ich war natürlich schadenfroh und habe mir eins ins Fäustchen gelacht, dass die anderen dieses mal nicht gewonnen haben und ich mit dem E-Rolli fahren konnte. Es war in der Jugendherberge genügend Platz und es hat ganz gut geklappt.
Der Leiter dieser Feriengruppe ist später leider verstorben, deswegen fanden keine weiteren Freizeiten mehr statt.